- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
400. Eintrag von am 05.11.2010 - Anzahl gelesen : 61
10 Tage nach OP schon ohne Gehstützen unterwegs?
0,
mein aktueller Orthopäde rät mir zu einer UO wegen O-Beinen. Bin aber noch sehr zurückhaltend was eine weitere OP angeht, vor allem wegen der langwierigen Rekonvaleszenzzeit. Bei meinem letzten Arztbesuch sagte er mir, um mir meine Bedenken zu nehmen, dass er aktuell zwei Patienten betreut die eine UO- OP hinter sich haben. Einer dieser Patienten wäre schon 10Tage nach der OP zum ersten mal ohne Gehstützen gegangen.
Kann man dieser Aussage nach aktuellem Wissensstand des Therapieablaufs von UOs am Knie zustimmen?
Wie wurdet ihr diese Antwort werten?
Wie sind da die eigenen Erfahrungen?
Über Antworten freue ich mich.
4. Antwort
von am 07.11.2010
A.,
bei dieser Form der Umstellung handelt es sich ja um sog. Röhrenknochen, und soweit mir bekannt ist, geht man hierbei immer von einem Beginn der Heilung, von 12 Wochen aus!
Alles andere erscheint mir 'Augenwischerei' und eben wirklich sehr fraglich!
Also auch ich würde Dir anraten, eine weitere Meinung einzuholen!
Wünsche Dir alles Gute, E.
3. Antwort
von am 07.11.2010
Es wäre mal eine Umfrage zur immer wieder kolportierten 'Langwierigkeit' fällig. Ich habe ganz andere Erfahrung. Sicher weiss ich noch, dass ich nach Wegnahme der Drainagen durch den Krankenhausflur 'gewetzt' bin, selbstverständlich auf Krücken. Ich meine immer noch, die Faustregel laute: 20 kp (oder ein Viertel Körpergewicht) Maximalbelastung. Ich bin nicht sehr überzeugt von maximaler Entlastung, denn der Knochen ist lebendiges Material, das bei zu geringer Belastung abbaut (wie das Gelenk auch). Die Osteosynthese wurde ja dazu entwickelt, Langfristschäden wegen Bewegungsmangel zu vermeiden.
Eine volle Belastung ist sicher erst dann möglich, wenn der Knochendurchbau röntgenologisch gesichert ist. Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass einige Patienten auf die Stöcke vorzeitig verzichtet haben, weil das Gehen mit ihnen mühsamer ist. Vor allem die Hände und Finger werden strapaziert. Deshalb vor der Op. das Gehen am Stock trainieren!
2. Antwort
von am 06.11.2010
A.! Die Aussage Deines behandelnden Orthopäden scheint mir doch sehr suspekt oder fast unverantwortlich. Wie B. auch schreibt: es kommt auf das Operationsverfahren an, das bei der Umstellung geplant ist. Die Entlastung an Stützen bewegt sich normalerweise-je nach Methode-in einem Rahmen von 6 Wochen bis zu 3 Monaten , immer schön langsam mit steigender Belastung. Die Erfahrung hat vielfach gezeigt, dass es gerade in diesem Fall günstiger ist, nicht zu früh zu belasten, damit der Knochen sich schön festigt. Viele Betroffene, die zu früh ihre Stützen weggelassen haben, haben hinterher über Probleme geklagt. Ich selbst musste 12 Wochen entlasten. Klar, das erfordert ganz schön viel Geduld und bis ich problemlos wieder laufen konnte, hat es ein halbes Jahr benötigt. Dafür hält der Erfolg jetzt auch schon 8 Jahre vor. Auf jeden Fall würde ich mir einen kompetenteren Arzt mit viel Erfahrung in Umstellungsosteotomien suchen! Viel Glück und -C.
1. Antwort
von am 06.11.2010
Hi,
das ist natürlich von Patient zu Patient unterschiedlich und es kommt auch auf die OP-Methode an aber nach 10 Tagen ohne Krücken nach einer Umstellung? Das ist fast nicht zu glauben.
Meistens darf man ca 6 Wochen gar nicht bzw nur mit Sohlenkontakt auftreten. Der operierte Knochen muss erst einmal etwas zusammen wachsen. So eine Umstellung ist ja ähnlich wie ein Beinbruch. Danach darf man meist schmerzadaptiert teilbelasten und dann langsam in die Vollbelastung übergehen. In der Regel ist man nach einer UO 3 Monate Krank geschrieben.
Man muss mit einer Zeit von gut einem Jahr rechnen bis man wirklich wieder richtig fit ist.
Hol dir lieber von einem anderen Orthopäden noch eine Zweitmeinung ein und frage den mal was er davon hält wenn jemand schon 10 Tage nach einer UO ohne Krücken geht.
Gute Besserung
Grüssle B.
10 Tage nach OP schon ohne Gehstützen unterwegs?
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